
Grüne Luftballone als Zeichen des Protests.
Schwerte. „Krankenhausreform – so nicht“ – unter diesem Motto beteiligt sich das Marienkrankenhaus Schwerte am zentralen Aktionstag gegen das geplante Gesetz, das für Kliniken und somit für alle Patienten tiefgreifende Veränderungen nach sich ziehen wird. Und so flogen am Mittwochmittag zahlreiche grüne Luftballons vom Marienkrankenhaus aus gen Himmel als Zeichen solidarischen Protestes gegen das Gesetzt.
„Die Reform ist eine Mogelpackung. Die Qualität wird nicht gesteigert, im Gegenteil. Auf dem Rücken der Beschäftigten wird versucht, den Arbeitsdruck weiter zu erhöhen und Kosten zu drücken, wo es geht“, erklären MAV-Vorsitzende Dorothea Wolfgart und Geschäftsführer Jürgen Beyer, „mit dem Ergebnis, dass immer mehr Krankenhäuser in die roten Zahlen rutschen und aufgeben müssen.“
Mit dem Bus nach Berlin
Bereits morgens gegen 6 Uhr machen sich 122 Kolleginnen und Kollegen per Bus auf den Weg in die Bundeshauptstadt, um mit tausenden Beschäftigten aus anderen Kliniken an der zentralen Demonstrationsveranstaltung der Deutschen Krankenhausgesellschaft, dem Dachverband aller Kliniken im Land, vor dem Brandenburger Tor teilzunehmen.
„Wir wollen die Politik wachrütteln, denn wir brauchen eine Krankenhausreform, die die wirklichen Probleme löst“, nennt Jürgen Beyer Beispiele wie Sanierungsstau, fehlende Investitionsmittel, steigender Behandlungsbedarf wie in den Notfallambulanzen. Das neue Gesetz helfe nicht weiter; es verschärfe sogar die Situation durch Kürzungen und Leistungsabschläge. „Gute Arbeit und gute Qualität wird nicht belohnt, sondern bestraft“, führt Dorothea Wolfgart an, dass dies bei den Beschäftigten auf Unverständnis, Protest und Empörung stößt. Mehr Qualität durch weniger Geld – diese Formel könne nicht aufgehen ebenso wie die von der Bundesregierung angestrebte „Stärkung der Pflege am Bett“. Jürgen Beyer: „Das Gesetz wird uns von der Politik und den Krankenkassen als Wohltat verkauft. Schaut man sich jedoch die Regelungen genauer an, bedeuten sie aber einen Kahlschlag in der Krankenhauslandschaft. Mit allen negativen Folgen, die damit einhergehen.“
Während die Notfallversorgung am Mittwoch aufrechterhalten wurde, wurde wegen der Fahrt nach Berlin die Ambulanzversorgung eingeschränkt und das OP-Programm reduziert.