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Channel: Marienkrankenhaus – Blickwinkel – Das Nachrichtenportal für Schwerte
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Heiß begehrte Therapie: Wo Sami Alsaadi eine neue Heimat fand

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Sami Alsaadi (l.) aus Syrien
verstärkt als Praktikant das Team der
Physilalischen Therapie im
Marienkrankenhaus Schwerte

Schwerte. Die Anfragen kommen aus Holland, Ostdeutschland, dem Rheinland, aus dem gesamten Ruhrgebiet und sogar aktuell quasi aus Damaskus: Die Physikalische Therapie in der Goethestraße ist bei angehenden Therapeuten als Aus- und Weiterbildungsstätte sehr begehrt.

Sami Alsaadi heißt der neueste Gast, der dem Team um Abteilungsleiter Adam Gnatzy über die Schultern schaut. Der 21-Jährige ist vor einem Jahr vor dem Krieg in Syrien aus Damaskus geflohen und fand in Schwerte eine neue Heimat. Jetzt gilt es für den Syrer, die Sprache zu lernen und im Job Fuß zu fassen. „Ich habe mich an einem College in Damaskus in zwei Jahren zum Physiotherapeuten ausbilden lassen“, berichtet der junge Mann, dass er den Beruf aufgrund des Krieges dann leider nicht lange hätte ausüben können.  In Schwerte nahm er Kontakt zu seinen Kollegen im Marienkrankenhaus auf, um ein Praktikum zu absolvieren, die Fachbegriffe in Deutsch zu lernen und sich auf die einjährige Weiterbildung vorzubereiten, die ihm am Ende die Anerkennung seines syrischen Berufsabschlusses garantiert.

60 Praktikanten pro Jahr

Sami ist nicht der einzige, der im Keller der Klinik in der Goethestraße seine ersten Schritte in eine berufliche Laufbahn als Therapeut setzen. Jedes Jahr betreuen die 13 fest angestellten Physiotherapeuten fast 60 Schüler und Praktikanten. Die Nachwuchskräfte besuchen die Hauptschulen und Gymnasien und absolvieren Schulpraktika, gehen zur Fachoberschule oder auf übergreifende Physiotherapeutenschulen wie in Pirna, Mainz, Wuppertal oder in Holland. „Ganz eng kooperieren wir mit zwei Physiotherapeutenschulen in Dortmund, in Bergkamen und in Arnsberg. Denen stellen wir jedes Jahr 54 Plätze für Schüler zur Verfügung“, ergänzt Adam Gnatzy, dass einige drei Wochen hospitieren, einige ein Jahr, andere wiederum ein Jahr lang, aber jeweils nur einen Tag in der Woche. Die Dienstplangestaltung entwickelt sich somit zu einem großen Puzzle, das der Teamchef aber immer gerne auf sich nimmt. Dass die blauen T-Shirts, die die Physiotherapeuten im Marienkrankenhaus tragen, so beliebt sind, erfüllt Gnatzy nämlich auch mit Stolz.

Breites Therapieangebot

Hintergrund: Die Abteilung ist in Sachen Therapieangebot äußerst breit aufgestellt von Shiatsu bis Pilates. „In dieser Vielfalt gibt es das sonst kaum“, so Gnatzy. Es gebe fast nichts, was man bei den Physiotherapeuten im Marienkrankenhaus nicht kennen lernen könnte. Im Gegenzug darf die Arbeit nicht schrecken. Denn das Gnatzy-Team packt mächtig mit an. Fast 50.000 Behandlungskontakte bewerkstelligen die Physiotherapeuten im Jahr. 

Sami Alsaadi ist begeistert. „Alle sind mit Engagement dabei und finden sogar noch Zeit, mir die Geräte zu zeigen, die ich noch nicht kenne.“ Das gute Klima spricht sich rum. Und lässt eine Praktikumsanfrage nach der anderen ins Büro von Adam Gnatzy eintrudeln. 


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